Die Kasseler Künstlerin Christine Reinkens stellte ihre mehrteilige Arbeit vor. Sie hat Porträts auf einer Gaze aufgebracht, die von hinten rhythmisch beleuchtet wird. Langsam verschwinden die Gesichter und tauchen ebenso langsam wieder auf. Manchmal scheinen sie ganz in die Vegetation des Hintergrundes überzugehen.
Rechts und links daneben stehen zahlreiche alte und reich verzierte Grabsteine, die zum Museum für Sepulkralkultur gehören.
Joshua Weitzel erläuterte die Hintergründe des Kunstwerks "Bunker Party". Aktuell befindet sich in dem ehemaligen Weltkriegsbunker die Bar der Kunstausstellung "LichtWEGE". Während man unten bei einem Getränk gesellig beisammensitzt, steht auf dem Dach des Bunkers ein Mast mit Lautsprechern, die nicht nur Lichtsignale in den Abendhimmel senden, sondern auch die Töne in Kassel hörbar machen, die in Israel über eine Warn-App auf das Handy gesendet werden, wenn es Raketenalarm gibt. Erstaunlich "freundlich" klingt dieser Signalton. An der Bar in Kassel war zu beobachten, dass die Besucher nach ihrem Handy griffen, in der Annahme, dass sie eine SMS erhalten hätten.
Wie es dazu kam, dass sie ein abstraktes Kunstwerk schuf, davon berichtete die Kasseler Künstlerin Frauke Rohenkohl. Schön eingepasst in eine Nische der historischen Architektur sieht man sich langsam drehende Leuchtstoffröhren mit unterschiedlich farbigen
Elementen. So entstehen immer wieder andere abstrakte Formationen.
Das Werk von Zaki Al-Maboren in der Ausstellung "LichtWEGE" trägt dem Titel "Bejrawiya".
Der Künstler erzählte mir, dass es in seinem Heimatland Sudan zahlreiche Pyramiden gibt, die älter sind als die ägyptischen. Doch bei dieser Reminiszenz belässt es der Künstler nicht. Er projiziert Filmausschnitte auf die zeltartige Oberfläche seiner Pyramide. Sie zeigen walfahrende Menschenmengen in Saudi Arabien. Sind es die unterschiedlichen Techniken, die die bemalte Pyramide und die schwarz-weißen Filmausschnitte so unterschiedlich wirken lassen?
Die Ausstellung konnte täglich von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr besucht werden.
Das Projekt LichtWEGE“ bringt die Weinberg‐Terrassen vom 12 Juli bis 10. August 2024 zum nächtlichen Strahlen und lädt zum Verweilen und Flanieren ein. Mit elf Kunstschaffenden hat der Organisator und künstlerische Leiter, der Kasseler Gartenarchitekt Herwig Thol, den Weinberg wieder zu einem Ausstellungsraum im Freien geformt.
Die Ausstellung kann täglich von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr besucht werden. An einer Info-Bar werden verschiedene Getränke angeboten.
„Den Künstlerinnen und Künstlern gehört die Ausstellung“, sagt Herwig Thol. In diesem Jahr sind es: Ekachai Eksaroj, Thailand, Kasse; Arya Atti, Syrien, Kassel; Zaki al Maboren; Sudan, Kassel; Claude Laurion, Hildesheim; Christine Reinckens, Kassel; Marta Djourina, Bulgarien, Berlin, Susanne Kirchner, Escherode; Miki Lazar, Israel, Kassel und Joshua Weitzel, Lohfelde, Cornelia Rößler, Mainz; Frauke Rohenkohl, Kassel, Künstlergruppe ‚Latenter Raum‘, Weimar, Berlin.
Mit dem Projekt soll auf die Schätze der Stadt aufmerksam gemacht und die Schönheit der Kasseler Gärten und Parks gezeigt werden.
Das Ereignis ist seit langer Zeit eines der Highlights der Kasseler Sommer. Bereits seit 22 Jahren gibt es die Lichtkunstausstellungen in Kassels historischen Gartenanlagen – in diesem Jahr unter neuem Namen: Aus Licht(e)Wege wurde LichtWEGE. Petra Bohnenkamp
Der Eintritt beträgt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Eine Dauerkarte ist für 20 Euro erhältlich. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei
Der Zugang zu der LichtWege-Ausstellung ist über zwei Eingänge möglich. Eingang A: Frankfurter Straße am Fuße des Weinbergs; Eingang B: von der Weinbergstraße, zwischen dem Sepulkralmuseum und der Grimmwelt.
Veranstalter ist das KulturNetz Kassel e.V., künstlerischer Leiter ist Herwig Thol.
Die Ausstellung wird von der Städtischen Werke AG und der Stadt Kassel und vielen anderen gefördert.
Untere Königsstraße 46 a
34117 Kassel
E-Mail: info@kulturnetz-kassel.de
Tel 0561-7016 275
Fax 0561-7016 277
Melanie Gotthardt
Mittwoch 10 - 12 Uhr
Freitag 10 - 15 Uhr
Angeboten wird unser circa 70m² große Sitzungsraum im KulturNetz Büro.
Der Raum kann stundenweise genutzt werden und eignet sich für Unterricht, Veranstaltungen, Vereinstreffen und Workshops.